Die Punkte verbinden
Malen ist wie Zöpfe flechten
Ich sprach heute mit meiner Künstlerfreundin über unser Ringen, unser eigenes Leben und unser Werk zu entschlüsseln. Ohne tieferes Verständnis bleiben unsere Handlungen bedeutungslos für uns. Wir versuchen uns einen Reim darauf zu machen, was wir machen und wieso. Nicht nur als Künstler macht man im Leben Dinge, die keiner offensichtlichen Logik folgen.
Ich raufe mir hin und wieder die Haare, warum ich anstatt schön gradlinig an einer Sache dran zu bleiben, immer rechts und links ausschere und die unebenen Nebenwege wähle.
Es liegt nahe, dieses Verhalten als Unbeständigkeit zu sehen. Aber aus einer weiteren Perspektive heraus betrachtet, ergibt sich vielleicht doch ein Zusammenhang.
Mir fiel dazu ein, wie ich als Kind gelernt habe, Flechtzöpfe zu malen. Es ist ein Trick. Am Anfang zeichnet man einfach in mehreren Reihen 3 Striche nebeneinander. Dann verbindet man die Reihen mit diagonalen Strichen.
So stelle ich mir meine eigene Arbeit auch vor: ich fertige Sequenzen von Bildern, die parallel entstehen. Stillleben, Landschaften, Abstraktion. Oberflächlich gesehen sehr unterschiedlich.
Interessant wird es, wenn sichtbar wird, dass die losen Teile zu einem ganzen zusammengeflochten werden.
Das brachte mich zu dem Zitat von Steve Jobs „Connecting the dots“, das in der berühmten Stanford Rede vorkommt.